Uwe Rosenberg/Silke Bärisch-Müller
Quappendorf — eigensinnig, widerspenstig, liebenswert.
Große Geschichte(n) eines kleinen Dorfes im Oderbruch
Quappendorf spiegelt als kleines Dorf im Oderbruch die
große Geschichte Brandenburgs und hat dabei selbst Geschichte geschrieben: Die selbstbewussten Quappendorfer widersprachen immer dann der Obrigkeit, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlten — als gutsherrliche Untertanen,
als Kaiserdeutsche und als Selbstverwalter.
Sie beharrten schon als feudale Untertanen auf weniger Abgaben als andere. Sie zogen Fontane in ihren Bann und trieben ihren Herrn von Prittwitz zur Weißglut.
Sie ertrotzten ihre Freiheit 30 Jahre vor der eigentlichen Bauernbefreiung und beugten sich keineswegs kampflos der Brandenburger Gemeindegebietsreform.
Sie manövrierten den Staat Preußen geschickt beim Schulbau aus, amüsierten sich mit Kürassieren der Preußischen Gendarms, jagten einen tyrannischen Heiratsschwindler aus dem Dorf und überstanden einen Tornado genauso wie eine clevere Betrügerbande.
Sie polterten gegen Schwarze Küchen, schalteten fingierte Heiratsanzeigen und ließen ein Denkmal verschwinden und wieder auferstehen.
Immer wieder ging es darum, das Beste für den Ort und seine Bewohner zu erreichen. Oft war es Mut, manchmal Trotz, in jedem Fall aber Stolz, Durchhaltevermögen und solidarisches Miteinander, um Quappendorf zu dem werden zu lassen, was es heute ist: Ein kleines Dorf im Oderbruch, das immer mal wieder groß rauskommt, das Geschichte und Geschichten geschrieben hat — eigenwillig, widerspenstig, vor allem aber liebenswert.
Kleines Extra
Hochglanz-Postkarte mit dem berühmtesten Zitat über die Quappendorfer: Gutsherr Joachim Bernhard von Prittwitz schrieb es in einem Brief an Friedrich II., nachdem ihn die Quappendorfer faktisch zur Weißglut getrieben hatten.
Postkarte "Die Quappendorfer"
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