Heike Mildner
Mit fünf lernte sie Geige spielen, später kam die Gitarre dazu. Die Geige wäre wohl irgendwann in der Ecke gelandet, hätte es nicht den Singeclub
am Institut für Lehrerbildung in Schwerin gegeben, wo Heike Mildner zum ersten Mal studierte. Für die „Sturmvögel“ lernte sie, auf der Geige zu improvisieren und sich mit Liedern auszudrücken — zunächst in den
Liedern anderer, später durch die Vertonung der Texte von Freunden,
die die Veränderungen Ende der 80er Jahr in der DDR spiegelten.
Nach der Wende wurde die Geige elektrisch verstärkt und immer wieder expressiv zur schrägen Musik der Berliner Band „Wund- und Spritzköpfe“ zersägt. Außerdem entstanden leise Lieder in drei- und vierstimmigen
Sätzen für die a-cappella-Gruppe „vocaLiesen“.
Nach beendetem Musik- und Kulturwissenschaftsstudium – brotlose Kunst, wie man ja weiß — schaffte Heike Mildner den Quereinstieg als Journalistin, das Wort lief der Musik den Rang ab. Seit knapp zehn Jahren ist sie vor
allem in den ländlichen Räumen im Osten Deutschlands journalistisch unterwegs.
Und was beruflich in Reportagen und Porträts mündet, wird manchmal zu einem neuen Lied. Etwa ein Dutzend sind bisher entstanden. Sie handeln vom Leben und Arbeiten auf dem Land und von den Menschen, denen man dort begegnen kann. Im November 2016 bekam sie auf dem Hoyerswerdaer Liederfest den Publikumspreis, die „Hoyschrecke“.